Entwickeln Sie Ihre Fundraising-Konzeption in 7 Schritten
Ein bedeutender Unterschied zwischen "Spenden sammeln" und Fundraising ist die langfristige und strategische Ausrichtung. Um eine Langfristigkeit zu erhalten, benötigen Sie eine Fundraising-Strategie und ein Fundraising-Konzept. Nutzen Sie diese 7 Schritte und entwickeln Sie Ihre eigene Fundraising-Konzeption für Ihre Gemeinde. Für die Entwicklung einer Fundraising-Konzeption empfehlen wir Ihnen, sich ein wenig Zeit zu nehmen. Ihre Mühe wird sich auszahlen. Erfahrungsgemäß wird ein gut durchdachtes und geplantes Vorgehen beim Fundraising mit entsprechenden Erfolgen belohnt. Es kann sich außerdem positiv auf die gesamte Gemeindeentwicklung auswirken.
1. Analysieren Sie die Ist-Situation in Ihrer Gemeinde
Bei dieser Eigen- und Umfeldanalyse erkennen Sie die Stärken und Herausforderungen Ihres Gemeindelebens. Beachten Sie auch die weitergehenden Informationen unter dem Menüpunkt „Eigen- und Umfeldanalyse“.
2. Legen Sie die Ziele für Ihr Fundraising fest
Was genau möchten Sie bis wann erreichen? Unterscheiden Sie dabei zwischen qualitativen und quantitativen Zielen. Qualitative Ziele können sich sowohl auf die inhaltliche Arbeit der Kirchengemeinde als auch auf das Fundraising beziehen. Sie sollen eine positive Wirkung auf das Gemeindeleben haben. Gleichzeitig erreichen sie im Einklang mit den Grundwerten der Kirchengemeinde ein besseres Verständnis für das Fundraising und Ihre Themen vor Ort.
Beispiele für qualitative Ziele:
- Bis zum Ende des Jahres ist bei den Gemeindemitgliedern ein Verständnis für die Finanzierung kirchlicher Arbeit und für Fundraising geschaffen worden.
- Bis zum Ende des Jahres sind die Gemeindemitglieder deutlich stärker an die Gemeinde gebunden. Die Zufriedenheit der Mitglieder ist nachprüfbar gestiegen.
- Bis zum Ende des Jahres streben wir an, neue Personenkreise für die Angebote der Kirchengemeinde zu gewinnen, darunter auch kirchenferne Menschen und ausgetretene Mitglieder. Ggf. sind geeignete Angebote zu entwickeln. Quantitative Ziele beziehen sich auf objektiv Messbares, zum Beispiel Besucherzahlen, Spendeneinnahmen oder die Zahl der Wiedereintritte.
Beispiele für quantitative Ziele:
- Bis zum 30.09. des kommenden Jahres wurden 80.000 Euro an privaten Spenden für die Renovierung der Orgel eingeworben. Dabei wurden 150 Neuspender gewonnen. Es wurden 20.000 Euro von einer Stiftung eingeworben und Zuwendung als Matching Fund gestaltet.
- Innerhalb der nächsten 3 Jahre werden ein Viertel der in den letzten 3 Jahren ausgetretenen Gemeindemitglieder für einen Wiedereintritt gewonnen. Mit Austrittsgedanken befasste Menschen werden in der Gemeinde gehalten.
- Bis Ende des Jahres wurden 20 neue ehrenamtlich Mitarbeitende gewonnen, die sich besonders an Fundraising-Aktionen beteiligen.
Achten Sie daher bei der Definition Ihrer Ziele auf folgende Kriterien:
- die Ziele müssen quantitativ messbar und qualitative Ziele überprüfbar sein
- sie sollten inhaltlich genau beschrieben sein
- sie sollten attraktiv und mit einer positiven Erwartung verbunden sein
- sie sollten realistisch gesetzt werden und somit erreichbar sein
- Legen Sie auch fest, zu welchem Zeitpunkt Sie das Ziel oder die Ziele erreicht haben möchten
3. Ermitteln Sie Ihre Zielgruppen
Denken Sie dabei nicht nur an potentielle Geldgeber. Überlegen Sie, wer schon alles Feuer und Flamme für Ihre Gemeinde ist. Wer ist unbedingt daran interessiert, dass die Gemeindearbeit auf hohem Niveau weitergeführt wird, Angebote aufrecht erhalten oder bestimmte Anschaffungen getätigt werden?
4. Entwickeln Sie die zu Ihrer Kirchengemeinde passende Fundraising-Strategie
Hilfreiche Gedanken für diesen Arbeitsschritt sind:
- Welche grundsätzlichen Überlegungen leiten Sie? Beispiel: Wir binden die Gemeindemitglieder in die Weiterentwicklung unserer Gemeinde aktiv ein und regen an, dass sie ihre Visionen, Wünsche und Ideen einbringen.
- Was sind Ihre Kommunikationsziele? Welche Botschaften wollen wir unseren Zielgruppen in welcher Tonalität übermitteln und was sollen sie daraus „lernen“? Beispiele: Durch unterschiedliche Unterstützungsangebote soll sich jeder Mensch eingeladen fühlen mitzumachen - Lernziel: Jede Spende zählt, und auch mein kleiner Beitrag ist willkommen).
- Oder: Wir wollen eine Kultur des Gebens und Nehmens in unserer Kirchengemeinde entwickeln. In diesem Zusammenhang möchten wir theologische Aspekte der Gabe thematisieren.
- Welche Medien und Anspracheformen setzen Sie hierfür ein? (Beispiele: persönliche Gespräche, Spendenbriefe, Spendenbereich auf der Website)
- Was benötigen Sie dafür an organisatorischer Unterstützung? (Beispiele: Mitwirkung des Kirchenvorstandes, Budget, personelle Unterstützung im Gemeindebüro, Dank und Zuwendungsbestätigungen)
5. Entwickeln Sie geeignete Maßnahmen, mit denen Sie Ihre Fundraising-Ziele auf Grundlage der Strategie erreichen wollen
Unter dem Menüpunkt „Praxistipps“ finden Sie Erläuterungen zu zahlreichen, für Kirchengemeinden geeigneten Maßnahmen. Denken Sie auch daran, im Rahmen Ihres Fundraising-Budgets die Kosten der geplanten Maßnahmen zu kalkulieren.
6. Erarbeiten Sie die Maßnahmen im Detail
Führen Sie diese nach einem festgelegten Zeitplan durch. Schreiben Sie alle Tätigkeiten auf, die im Zusammenhang mit Ihrer Fundraising-Maßnahme zu erledigen sind.
Planen Sie rückwärts:
- Was ist am Tag der Fundraising-Aktion zu tun, was am Vortag, in den Tagen zuvor usw.
- Wo und wann muss die Aktion angekündigt werden?
- Wer muss wann über was informiert werden?
- Wann ist was in Auftrag zu geben?
- Bis wann müssen Texte, Zusagen usw. vorliegen?
- Wer übernimmt welche der Aufgaben bis wann?
- Auf welche Reaktionen müssen wir uns vorbereiten?
- Stellen Sie alle Tätigkeiten in einer übersichtlichen Matrix mit Zuständigkeiten und Erledigungsdatum sowie Erledigungsspalte dar. Überprüfen Sie während der laufenden Aktion, ob Sie im Zeitplan liegen und passen Sie notfalls an.
- Planen Sie im Herbst eines Jahres, welche Aktionen im kommenden Jahr stattfinden sollen und erstellen Sie so eine Jahresplanung mit den geschätzten Kosten.
7. Überprüfen Sie den Erfolg Ihrer Fundraising-Maßnahme
Ihre Maßnahme ist so gut wie abgeschlossen, die Aussendung des Spendenbriefs liegt zum Beispiel zwei Monate zurück. Es gehen nach anfänglich täglichen Spenden nur noch vereinzelte Zuwendungen ein? Dann ist es Zeit, Bilanz zu ziehen. Stellen Sie sich diese Fragen.
- Wurde Ihr Spendenziel erreicht?
- Wurde die Anzahl an Neuspendern gewonnen, die Sie sich zum Ziel gesetzt hatten?
- Wie hoch ist die Durchschnittsspende und entspricht das Ihrer Zielsetzung?
- Welche Reaktionen gab es auf den Spendenbrief, und was lässt sich daraus für die Zukunft lernen?
- Wie wurde mit negativen Rückmeldungen umgegangen? Konnten die „Kritiker“ vom Spendenprojekt überzeugt werden, und haben sie daraufhin eventuell sogar gespendet?
- Wie schnell wurden die Dankbriefe und Zuwendungsbestätigungen verschickt und entsprach dies der Planung?
Reflektieren Sie die gesamte Fundraising-Maßnahme mit allen Beteiligten und im Fundraising-Team und überlegen Sie gemeinsam, was Sie das nächste Mal noch besser machen können.
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