Videotelefonie in der Diakonie

Videotelefonie für einsame Menschen

Spendenprojekt der Hephata Diakonie

Die Anfang 2020 während der Lockdown-Situation aufgrund der Corona-Pandemie geltenden Besuchsverbote in Wohneinrichtungen der Hephata Diakonie waren sowohl für KlientInnen als auch deren Angehörige eine große Belastung. Gewohnte Begegnungen mit vertrauten Menschen waren von heute auf morgen nicht mehr möglich.

Der zum Schutz vor einer Infektion notwendig gewordene körperliche Abstand war auch unmittelbar mit einer emotionalen Distanz verbunden. Dies bedeutete gleichermaßen einen inneren Konflikt bei Angehörigen und BewohnerInnen der Hephata Einrichtungen. Um soziale Interaktion mit Personen außerhalb der Wohneinrichtungen zu ermöglichen, musste eine Lösung gefunden werden, die den körperlichen Abstand wahrte und einen emotionalen Austausch möglich machte. So sollte zudem durch den Austausch mit nahestehenden Personen Abwechslung in den Alltag gebracht werden, da nicht nur Besuche ausgesetzt waren, sondern auch das Verlassen der Wohngruppen zum eigenen Schutz der BewohnerInnen nicht möglich war.

EKHN Fundraisingpreis 2021

Das Projekt erhielt im Juni 2021 den EKHN Fundraisingpreis in der Kategorie "Beste Fundraising-Glücksgeschichte".

Mehr über den Fundraisingpreis

Videotelefonie als Lösung

Die einzige Alternative, um auch in Zeiten der Besuchsverbote die Liebsten sehen zu können, einen Austausch zu ermöglichen - ohne sich körperlich zu nähern, ist die Videotelefonie. Aber die meisten der betreuten SeniorInnen sowie KlientInnen in der Behindertenhilfe verfügen privat nicht über Endgeräte, mit denen eine Videotelefonie möglich ist.

Aus diesem Grund startete Hephata spontan einen postalischen Aufruf an treuen SpenderInnen, um zu helfen, alternative Kommunikationswege zu finanzieren. Zusätzlich wurde bei namhaften Telekommunikationsunternehmen direkt telefonisch nach einer Unterstützung angefragt.

In so vielen Wohneinrichtungen wie möglich sollte es innerhalb kürzester Zeit technisch möglich werden, per Videotelefonie mit Angehörigen in Kontakt zu bleiben. Dazu war neben der Ausstattung mit Geräten die Installation von W-LAN zu gewährleisten. Diese war je nach Lage und Gebäudestruktur der jeweiligen Wohneinrichtungen mitunter problematisch. Deshalb wurden zusätzlich mehrere Mobilfunkanbieter angefragt, ob sie kurzfristig mit Datenverträgen helfen können.

Die Reaktionen waren überwältigend: Innerhalb weniger Tage stellte der Versandhändler Amazon 300 Fire-Tablets zur Verfügung. Und kurz vor Ostern erhielt die Organisation von der Deutschen Telekom dutzende Smartphones mit dazugehörigem Datenvertrag zum symbolischen Preis von je einem Euro.

Auf den Spendenaufruf an PrivatspenderInnen sowie Anfragen bei weiteren Firmen wurde für die Bewältigung der Corona-Krise der phänomenalen Betrag von insgesamt rund 90.000 Euro gespendet.

Dieser Erfolg ermöglichte eine zügige Umsetzung des Projekts mit entsprechenden Ergebnissen. Die Geräte wurden vorkonfiguriert, damit sie in den Wohngruppen schnell einsetzbar sind und nach Bedarf verteilt. 

Überraschung zum 80. Geburtstag

So gelang beispielsweise auch eine große Überraschung zum 80. Geburtstag einer Bewohnerin des Diakoniezentrums in Frielendorf. Ausgerechnet das runde Jubiläum fiel genau in die Zeit, in der Besuche unmöglich waren. Ottilie Raab hatte sich natürlich auf eine kleine Feier mit ein paar Freunden und ihrem Sohn Andreas aus Darmstadt gefreut. Aufgrund der räumlichen Entfernung bekam sie ihn ja ohnehin so selten zu sehen. Sie rechnete eigentlich nicht damit, mehr als ein Telefonat mit ihrem Sohn führen zu können. Dann würde er bestimmt sagen, dass sie sich bestimmt, wenn die Beschränkungen gelockert werden, wiedersehen könnten. Ein wenig traurig war die Jubilarin an ihrem Ehrentag da schon.

Doch dank der Videotelefonie war die Überraschung dann groß: Zunächst etwas ungläubig und dann mit wachsender Begeisterung schaute die Jubilarin auf das Gerät, das ihren hunderte Kilometer weit entfernten Sohn ganz nah erscheinen lässt. Mutter und Sohn konnten sich sehen, scherzten gemeinsam und lachten miteinander. Es war der Höhepunkt ihres Geburtstages.

Viele schöne Momente durch Spenden ermöglicht

Dies ist eines von vielen Beispielen für schöne Momente, die sich in den zahlreichen Wohngruppen der Hephata Diakonie in ganz Hessen und angrenzenden Bundesländern ereignet haben.

Seitdem wird Videotelefonie in den Einrichtungen Hephatas rege genutzt und ermöglicht audiovisuellen Austausch - vor allem für KlientInnen, die nicht sprechen können und nur über Gestik und Mimik kommunizieren. Auch wenn die Videotelefonie eine persönliche Begegnung nicht ersetzen kann, so konnten BewohnerInnen durch die Videotelefonie während der pandemiebedingten Einschränkungen mit für sie wichtigen Menschen verbunden bleiben ohne sich und ihre MitbewohnerInnen dem Risiko einer Corona-Infektion auszusetzen.

Im Hinblick auf Angehörige, die aufgrund von räumlicher Entfernung keine regelmäßigen persönlichen Besuche wahrnehmen können, bietet dieser Kommunikationskanal auch langfristig einen hohen Zusatznutzen.

Foto: envato-Lizenz

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