Wichtig ist der persönliche oder lokale Bezug
Viele Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen werden von ortsansässigen Handwerksbetrieben, Fachgeschäften oder Sparkassen gefördert.
Zum Beispiel berechnet ein Handwerker bei einer kleinen Renovierungsmaßnahme nur die Selbstkosten. Oder es wird ein Zuschuss für die Kirchenmusik gezahlt oder der Gemeindebrief über Werbeanzeigen finanziert.
Manchmal wird das fördernde Unternehmen für seine Zuwendung eine kleine Gegenleistung gerne annehmen. Dies kann zum Beispiel ein dezenter Logo-Abdruck auf dem Konzertprogramm sein. Wird die Gegenleistungen umfangreicher, dann wird schnell die Grenze zum klassischen Sponsoring überschritten.
Zu der Unterstützung kommt es in den meisten Fällen, weil ein persönlicher oder lokaler Bezug besteht. Zum Beispiel ist die Betriebsinhaberin, der Geschäftsführer oder leitende Mitarbeitende eines Unternehmens selbst aktives Mitglied der Gemeinde. Oder wurde durch ein befreundetes Mitglied um eine Zuwendung gebeten. Ihr christlicher Glaube, die Verbundenheit mit der Kirchengemeinde, die empfundene gesellschaftliche Verantwortung, eine persönliche Erfahrung oder eine vertrauensvolle Beziehung kann motivieren, sich für die Kirchengemeinde zu engagieren.
Geldspende oder Freiwilligenarbeit
Die Zuwendung kann eine Geldspende oder auch ein „sozialer Tag“ sein. Hier stellt das Unternehmen interessierte Mitarbeiter zur Mithilfe in der Kirchengemeinde frei. Zum Kita-Räume streichen oder neue Spielplatzgeräte aufbauen. In der Fachsprache wird diese Form des Engagements als Corporate Volunteering bezeichnet.
Tipp: Gesellschaftliches Engagement von Unternehmen wird in der Chefetage entschieden
Stellen Sie sich frühzeitig auf Ihren Gesprächspartner und auf „seine Welt“ ein.
Für Ihr erstes Treffen stehen wahrscheinlich nicht mehr als 10 Minuten zur Verfügung. Bereiten Sie Ihre Projektvorstellung so vor, dass Sie in 3 Minuten die wichtigsten Punkte genannt haben.
Folgen Sie dabei den Empfehlungen, die wir im Hinblick auf Spendenprojekte und das persönliche Gespräch für Sie zusammengestellt haben. Lassen Sie Ihr Gegenüber zu Wort kommen, und vor allem: Seien Sie authentisch und zeigen Sie Ihre Begeisterung für das Projekt!
Spende oder Sponsoring?
Geht es um eine Gegenleistung, so kommt Sponsoring ins Spiel. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Sponsoring oft als Synonym für Einnahmen in Form von Spenden verwendet. Diese Begriffsverwendung ist zwar geläufig, nicht aber korrekt. Einem Sponsoring liegt auf Seiten des Gebers immer die Absicht zugrunde, einen Werbe- oder Marketing-Effekt zu erzielen. Hierin wird er durch den Sponsoringnehmer aktiv unterstützt. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Spenden und Sponsoring zu kennen, weil Einnahmen aus Sponsoring bei Ihnen eine Steuerpflicht auslösen können, während Einnahmen aus Spenden steuerfrei sind.
Ein wirkliches Sponsoring kann für Sie bei größeren Projekten interessant sein, wenn Sie attraktive Gegenleistungen bieten können.
Planen Sie, den Kirchturm zu sanieren? Dann könnte das Gerüst für die Anbringung einer großflächigen Werbung genutzt werden. Hierbei geht Ihre Kirchengemeinde vertragliche Verpflichtungen ein, die dann minutiös umgesetzt werden müssen. Klären Sie vorab: Verfügt unsere Kirchengemeinde über die personellen Kapazitäten, um einen Sponsoringvertrag mit vereinbarten Gegenleistungen zuverlässig und professionell zu erfüllen? Der Aufwand hierfür sollte nicht unterschätzt werden. Es kann sich herausstellen, dass Sponsoring nicht die bevorzugte Form von Unternehmenskooperation darstellt.
Stellen Sie die persönliche Beziehung zum Förderer in den Mittelpunkt.
Mitglieder- und Spenderbindung im MittelpunktSprechen Sie gemeinsame Werte und Visionen an.
Mehr über Mission und Vision im FundraisingLaden Sie Ihre Förderer zu Veranstaltungen und Konzerten ein.
Über Events und VeranstaltungenFragen Sie sie um Rat, wo es passt
Mit Spendern sprechenDanken Sie schnell und individuell.
Mehr über Dank im Fundraising erfahrenBei einigen Projekten kommt auch inhaltliche Kooperation in Frage: In diesem Fall wird das Projekt gemeinsam mit dem fördernden Unternehmen entwickelt. Das Unternehmen unterstützt das Projekt durch eigene operative Mitwirkung. Dies tut es, weil es sich davon positive Auswirkungen für ein eigenes Anliegen oder zugunsten seiner Mitarbeitenden verspricht.
Beispiele für eine solche Kooperation könnten sein:
- ein Projekt, mit dem Jugendliche vor ihrem Hauptschulabschluss gefördert werden mit dem Ziel, dass ihre Ausbildungsfähigkeit verbessert wird
- eine Notfallhilfe für Familien in Krisensituationen
- ein Projekt zur Entlastung von Gemeindemitgliedern, die eine Doppelbelastung durch Berufstätigkeit und Pflege eines Angehörigen haben
Bei der inhaltlichen Kooperation geht es nicht darum, einzelne für die Realisierung des Projektes erforderliche Leistungen von einem Unternehmen einzuwerben. Stattdessen wird es als wirklicher Kooperationspartner möglichst frühzeitig inhaltlich eingebunden. Das Projekt wird gemeinsam gestaltet. Dabei sollten der Bedarf und die Interessen des Unternehmens ebenso in die Planungen einfließen wie diejenigen der Kirchengemeinde und der Nutzer.
Eine Überlegung zum Schluss: Wie fühlen Sie sich bei dem Gedanken, ein profitabel arbeitendes Wirtschaftsunternehmen um eine Zusammenarbeit zu bitten? Gibt es Ressentiments oder regen sich Widerstände? Darf das sein?
Unsere klare Antwort darauf lautet: Ja, das darf nicht nur sein, das ist sogar gut. Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren gezeigt, dass sie es mit ihrer gesellschaftlichen Verantwortung ernst nehmen. Sie suchen seriöse Partner, die sinnvolle Projekte in ihrer Region durchführen und die inhaltlich und organisatorisch professionell mit ihnen zusammenarbeiten. Wenn Sie „bedenken-los“ auf Unternehmen zugehen und diese Punkte beachten, können Sie in ihnen langjährige vertrauensvolle Partner für Ihre sozialen und kirchlichen Anliegen finden.
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