buntes Herbstblatt

Selbstverpflichtung für das Fundraising in der Diakonie

Selbstverpflichtung für das Fundraising in der Diakonie

Ethisch wärt am Längsten

Selbstverpflichtung der Fundraiserinnen und Fundraiser

Wir bekennen uns zum »Diakonischen Corporate Governance Kodex« und damit zu den Prinzipien der guten Unternehmensführung, Wirtschaftlichkeit und Transparenz.

Wir betrachten Spendenwerbung nicht als Selbstzweck. Sie dient vielmehr der Unterstützung und Ermöglichung diakonischer Angebote, für die sonst keine oder nicht ausreichende Finanzierungsmöglichkeiten bestehen.

Wir achten die rechtlichen und ethischen Regelungen der Diakonie Deutschland sowie die Transparenzstandards der Diakonie und der Evangelischen Kirchen. Ferner folgen wir den Grundregeln für eine gute, ethische Fundraisingpraxis des Deutschen Fundraising Verbandes.

Daraus leiten wir die Grundsätze für alle Fundraisingaktivitäten in der Diakonie ab.

Wir sind glaubwürdig, intern wie extern.

Vertrauen ist konstitutiv für eine lebendige und nachhaltige Beziehung zwischen der Diakonie und ihren Spendenden. Dies wiederum erfordert ein glaubwürdiges Auftreten – intern wie extern, sowohl in der internen als auch in der externen Kommunikation.

Die Glaubwürdigkeit von Fundraising muss durch Werte verankert werden, die elementar mit dem Selbstverständnis der Diakonie als evangelische Sozialarbeit verbunden sind. Hierbei sind vor allem zu nennen:

Wahrhaftigkeit, Transparenz, Sorgfalt, Respekt und Barmherzigkeit

Dafür stehen wir ein

  • Wir schützen die Würde von bedürftigen Menschen in diakonischen Einrichtungen. Dies gilt insbesondere für die Nutzung von Bildmaterial aus Spendenprojekten.
  • Wir achten darauf, anderen mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen, in der Werbung wie überall.
  • Wir treten für Transparenz in unserem Wirken ein. Wir sind jederzeit zur Rechenschaft über unser Tun bereit. Die Rechnungslegung wird jährlich durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer kontrolliert und veröffentlicht.
  • Wir verpflichten uns zu einer ordnungsgemäßen und effizienten Verwendung der uns anvertrauten Mittel. Hierzu gehört vor allem die Achtung jeder Zweckbindung.
  • Uns anvertraute Informationen geben wir nicht an Dritte weiter. Daten von Spendenden werden weder getauscht, vermietet noch verkauft.
  • Wir respektieren uneingeschränkt die Würde und die freie Entscheidung potenzieller und bestehender Fördernder. Daher verbietet sich jede Form drängenden oder manipulativen Vorgehens, zum Beispiel unverhältnismäßige Werbegeschenke.
  • Wir beschreiben Spendenzwecke und Stiftungsanliegen wahrheitsgemäß und verzichten auf eine überzogene Emotionalisierung der Sachverhalte.
  • Wir setzen bei unseren Haus- und Straßensammlungen nur Personen ein, die selbst Teil des betreffenden Gemeinwesens sind.
  • Wir verzichten auf Spendenwerbung in Regionen, in denen wir nicht tätig sind. Bestehende und von Seiten der Spendenden hergestellte Kontakte pflegen wir weiter.
  • Wir zahlen keine Provisionen bei der Einwerbung von Mitteln.
  • Bei Konflikten bemühen sich alle beteiligten Einrichtungen um eine einvernehmliche Lösung. Das Leitmotiv ist hierbei der Spenderwille.
  • Wir legen Wert auf die Einhaltung der gesetzlichen Datenschutzbedingungen.
  • Wir sichern die Qualität unserer Arbeit durch Weiterbildung und Vernetzung untereinander.

Vertrauen ist das wichtigste Kapital für das Werben um Spenden. Deshalb verpflichten sich Fundraiserinnen und Fundraiser in der Diakonie auf diese ethischen Grundsätze.

Was diakonisches Fundraising für uns bedeutet

Fundraising ist für uns gelebte Nächstenliebe. Im Zentrum stehen die bedürftigen Menschen, für die uns Spenden anvertraut werden. Spenden sollen dem Ausgleich zwischen Arm und Reich dienen. Eine an der biblischen Botschaft orientierte Haltung der Fundraisenden ist gekennzeichnet von Gelassenheit und Gottvertrauen.

Herleitung diakonischen Fundraisings

Die Diakonie leistet in Deutschland vielfältige Dienste am Menschen. Sie hat sich historisch aus zahlreichen Initiativen in Kirchengemeinden, Kirchenbezirken und eigenständigen Organisationen entwickelt. Die meisten der bekannten großen diakonischen Einrichtungen sind im 19. Jahrhundert durch Unterstützung von Mäzenen, privaten Spendern und die Errichtung von Stiftungen entstanden.

An diese Tradition knüpft diakonisches Fundraising heute an. Auch heute brauchen Arbeitsbereiche und Einrichtungen der Diakonie Spenden, um die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen mit zu gestalten.

Stand: März 2018

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