Weniger ist mehr
Jede Kirchengemeinde muss digital kommunizieren, um ihre Gemeindeglieder zu erreichen. Das gilt nicht nur für's Fundraising, sondern auch für die Öffentlichkeitsarbeit.
Regeln im Print-Bereich gelten im Internet so oft nicht. Das Schreiben für Websites oder digitale Medien muss geübt werden. Knackig und aussagekräftig. So müssen Texte sein. Eine Übernahme von Texten aus dem Gemeindebrief ist daher selten bis gar nicht sinnvoll.
80 Prozent der Website-Besucher schauen sich keinen Text mehr an. Und diejenigen, die es tun, verschaffen sich zunächst nur einen kleinen Überblick. Dies geschieht in 1 bis maximal 3 Sekunden. Sie bewegen ihre Augen über den Viewport und bleiben an visuellen Ankern stehen. Dies können Zahlen sein. Oder auch besondere Begriffe.
Entscheidend ist: Schreiben Sie kurz und knapp und für die Leser!
Als Faustformel gilt, dass der Text für's Netz circa 50% weniger umfangreich ist als für Printbroschüren. Überlegen Sie bei jedem Satz, ob eine mögliche Empfängerin den Text versteht. Machen Sie den Test mit Ihren Nachbarn, die idealerweise gar nichts mit der Kirchengemeinde zu tun haben. Verstehen sie, was sie lesen sollen? Wissen sie nach der Lektüre, worum es geht? Und vor allem: Fühlen sie sich angesprochen?
Im Einsatz in Sozialen Medien sind Textmengen durch das System begrenzt. Hier bleibt nichts anderes übrig, als sich kurz und knapp auszudrücken.
Schreiben Sie stets vom Bild zum Text. Suchen Sie erst ein gutes und passendes Foto aus. Danach folgt der Text. Nicht umgekehrt. Das Bild ist gemeinsam mit einer erkennbaren Kernbotschaft das auslösende Element.
Schreiben Sie in Aktiv-Sätzen und vor allem nicht um den heißen Brei herum. Sschreiben Sie direkt, was Sie aussagen möchten. Gehen Sie immer davon aus, dass der Betrachter weder Zeit noch Lust hat, sich durch einen langen Text zu wühlen. Nutzen Sie kurze Sätze mit maximal 7 bis 11 Wörtern. Keine Fremdwörter, keine Abkürzungen. Schreiben Sie Zahlen <12 ruhig aus. Denn das sind die oben beschriebenen optischen Anker, auf die das menschliche Auge anspricht.
Menschen reagieren auf Emotionen, nicht auf Fakten.
Vermeiden Sie Fakten. Klingt komisch, aber schreiben Sie eher emotional. Das gilt besonders im Fundraising. Das Alter des zu renovierenden Kirchturms ist zwar wichtig. Viel wichtiger sind aber die persönlichen Geschichten, die sich damit verbinden. Vermeiden Sie einleitende Auflistung von Jahreszahlen und Größen wie "Unsere Kirchengemeinde existiert seit 1965, hat 6500 Gemeindeglieder in 3 Pfarrbezirken und wird von 2 Pfarrerinnen betreut." Schreiben Sie eher von der lebendigen Gemeindearbeit, die Ihre Gemeinde so besonders macht.
Vermeiden Sie Beliebigkeiten wie dem Hinweis, dass auf dem Gemeindefest für "das leibliche Wohl gesorgt" ist. Dass es etwas zu essen gibt, das erwartet der Besucher von einem Fest. Die Ausnahme wäre, wenn es auf diesem Fest etwas besonders Aufregendes zum Essen gibt.
Versteht man Ihren Text?
Der Flesch-Lesbarkeitsindex ermöglicht eine Orientierung, ob ein Text tatsächlich verständlich ist oder eher nicht. Nicht mehr, nicht weniger. Ideal ist, wenn ein einfacher Webtext im Bereich "leicht" bis "mittel" liegt. Selbstverständlich gibt es für alle Bereiche auch Ausnahmen. Diese Empfehlung bezieht sich auf Texte im Fundraising-Bereich. Nutzen Sie die beiden Testmöglichkeiten, die unten verlinkt sind.
Last not least der wirklich entscheidende Hinweis.
Gute Webtexte entstehen nur durch Üben.
Haben Sie gute Texte drauf, dann geht es in die nächste Phase über. Idealerweise finden nicht nur Leserinnen und Leser den Text gut, sondern auch die Suchmaschinen. Damit diese einen Text gut scannen und auch verstehen können, müssen weitere Regeln eingehalten werden. Dazu mehr im Bereich zur Suchmaschinenoptimierung.
Viel Spaß beim Schreiben.
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Machen Sie keine Fehler.
Bereiten Sie einen Website-Relaunch gut vor.
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Einfach geht vor.
Testen Sie ganz zügig Ihre erstellten Fundraising-Texte auf gute Lesbarkeit.
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