Weniger Spenden für kirchliche Projekte
So spendeten die Deutschen im vergangenen Jahr
Verlässliche Zahlen über das Spendenverhalten in Deutschland zu erhalten, ist herausfordernd. Es gibt unterschiedliche Methoden für die Erfassung und unterschiedliche Definitionen von Spenden.
So ist es nicht verwunderlich, dass das gemessene Delta der Gesamtsummen in den unterschiedlichen Studien stark von einannder abweicht.
Eine seit vielen Jahren im Fundraising ernst genommene Studie in Deutschland ist die Bilanz des Helfens. Die Daten werden von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) und dem Deutschen Spendenrat erhoben und zu Beginn eines Jahres veröffentlicht. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse mit Kernaussagen wird dabei kostenlos zur Verfügung gestellt.
Die Bilanz des Helfens 2021 beleuchtet das Spendenverhalten im "besonderen" Jahr 2020.
So spendeten die Deutschen im Jahr 2020
Alle Aussagen auf Basis des GfK Charity*Scopes
Die Spendeneinnahmen sind im Corona-Pandemiejahr stark gestiegen.
Insgesamt wurden in Deutschland 5,4 Milliarden Euro gespendet, wobei die Bilanz des Helfens Großspenden nicht betrachtet. Das ist eine deutliche Steigerung um 5,4 Prozent gegenüber der Umfrage des Vorjahrs.
Kurz und knapp bleibt ein Trend bestehen: Weniger Spenderinnen und Spender spenden insgesamt, nur noch 28,5% der Bevölkerung ab 10 Jahren. Die Durchschnittspende liegt bei 40 Euro pro Spendenvorgang. Die Deutschen spenden im Schnitt ca. 7 Mal pro Jahr.
Weihnachten bleibt wichtig
Der Dezember bleibt der spendenintensivste Monat, wenn auch in 2020 deutliche Verschiebungen zu Gunsten der "Lockdown"-Phasen erkennbar waren. Die Bilanz des Helfens betont hier die Spendenfreudigkeit der Menschen bis 29 Jahre in diesem Zeitraum. Eine interessante Zielgruppe.
Hier gehen die Spenden hin
Ungefähr 3/4 der akquirierten Spenden geht in die humanitäre Hilfe.
Als Gewinner dürfen sich Organisationen aus dem Tierschutz, sowie der Kultur- und Denkmalpflege freuen. Der Anteil der Spenden für kirchliche Zwecke nahm erneut um 4% ab.
Projekte im Inland mit einem Anteil von 60%.
Kaum Veränderungen gab es bei den Projekten im Inland.
Spenderinnen und Spender sind treu
Interessant ist die Aussage, dass 50,2% der Menschen angeben, sie würden spenden, weil sie die Organisation regelmäßig unterstützen. Dieser Wert ist im Verlauf der letzten Jahre sogar noch gestiegen. Lediglich ein sehr geringer Anteil der Menschen spendet aus Gründen der steuerlichen Absetzbarkeit.
Bitte schauen Sie sich hier die Motivationen im Original der Studie etwas genauer an.
Das Mailing ist weiterhin ein wichtiger Motivator und liegt mit 19,3% als Spendenanstoß weiterhin auf Platz 1 der Fundraising-Instrumente. Die Bedeutung nimmt aber langfristig gesehen weiterhin ab. Interessant bleibt auch, dass das Projekt weiterhin gegenüber der Bedeutung der Gesamtorganisation in den Hintergrund rückt. Nur 16,5% gaben an, dass das Projekt das entscheidende Moment für eine Spende sei.
Evangelische Organisationen bei 12% am Gesamtvolumen
Der Anteil evangelischer Organisationen am Gesamtspendentvolumen liegt im Jahr 2019 lediglich bei 12,4%. Dies ist eine leichte Steigerung zum Vorjahr. Dort lag der Wert bei 12,0%.
Weitere detaillierte Zahlen in der Studie
In der Studie sind viele weitere Informationen zum Spenderverhalten in Deutschland einsehbar. Ein besonderer inhaltlicher Fokus liegt dabei im Bereich der Flüchtlingshilfe. Auszüge und Kernaussagen der Studie stellt der Spendenrat zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Weitere für's kirchliche Fundraising interessante Aspekte sind leider nicht in der kostenlosen Version erhältlich. Hier beobachten wir die einschlägigen Fachmedien, um weitere Informationen zu erhalten.
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