Alles neu und mit Kreativität!
Die Evangelische Kirchengemeinde Glienicke/Nordbahn liegt im Land Brandenburg in der Region Oberhavel, am Nordrand Berlins. Die Dorfkirche wurde als Saalbaukirche im neogotischen Stil 1864/1865 erbaut. Architekt war Georg Gustav Erbkam (1811–1876), der den Bau als Prototyp für Kirchbauten in der Mark Brandenburg konzipierte.
Die Kirchweihe erfolgte am 23. Mai 1865. Rund 150 Jahre hinterließen ihre Spuren an der Kirche. Auch die Orgel, die 1932 von der Potsdamer Orgelbaufirma Alexander Schuke erbaut wurde, reagierte auf klimatische Veränderungen und musste wiederholt repariert werden. Die Behebung dieser Schäden ging die Gemeinde sukzessiv und gezielt an.
Im Jahr 2008 sanierte die Gemeinde die Kirche außen und 2013/2014 innen. Im Jahr 2014 wurde zudem die Orgel komplett umgebaut. 2017/2018 wurden die Friedhofskapelle innen und außen saniert, der Zaun um den Friedhof erneuert, ein Müllsortiersystem installiert und die historischen Gräber auf dem Friedhof instand gesetzt.
Für die Vielzahl der Projekte waren sehr viel Geld, Engagement und persönlicher Einsatz gefragt. Zur Umsetzung wurde eine breite Palette von Maßnahmen parallel durchgeführt.
Kontakt zur Kirchengemeinde
Evangelische Kirchengemeinde Glienicke/Nordbahn
Gartenstraße 19
16548 Glienicke/Nordbahn
Ansprechpartnerin: Susanna Schneider, Vorsitzende des Gemeindekirchenrats
Konkrete Fundraising Maßnahmen
Ehrenamt und persönliche Ansprache
Die Gemeinde hat Ehrenamtliche, die sich punktuell oder beständig einbringen.
Beispiele des Engagements sind gemeinsames Grillen, Marmelade kochen, Rasen mähen, Beteiligung am Frühjahrs- und Herbstputz und Austragen des Gemeindebriefes.
Für die Ehrenamtlichen gibt es einmal im Jahr ein spezielles Dankeschön. Für bestimmte Anliegen werden Menschen zusätzlich persönlich angesprochen. Zum Beispiel zur geplanten Instandsetzung der Friedhofsmauer.
Konzerte und Patenschaften
Der Kirchenchor veranstaltete Benefizkonzerte zugunsten der Projekte.
Außerdem gab es die Möglichkeit, eine Patenschaft für ein historisches Grab auf dem Kirchhof zu übernehmen.
Bekanntmachung der Projekte
Wichtig war es der Gemeinde, die Menschen stets aktuell über geplante und laufende Projekte zu informieren. Besonders standen die Gemeindeglieder und Bürger des Ortes im Fokus.
Informationen wurden über Abkündigungen, im Gemeindebrief und über die Website der Kirchengemeinde gestreut. Auf der Website bestehen die Rubriken zum Spendenanliegen und zur ehrenamtlichen Mitarbeit am Projekt. Konkrete Ansprache im Ort und über die lokalen Medien (Ortszeitung „Glienicker Kurier“) erfolgte begleitend.
Zudem versteht sich der Gemeindekirchenrat als erster Multiplikator und ist immer gut informiert, aussagefähig und offen für Fragen.
Orgel-Café und Orgel-Backbuch
Seit 2004 sammelten die Mitwirkenden vom „Orgel-Café“ unermüdlich Spenden für die Instandsetzung der Orgel.
Jeden ersten Sonntag im Monat backten Frauen aus der Gemeinde und dem Ort Kuchen und spendeten diesen. Der Kuchen und - ebenfalls gespendeter - Kaffee und Tee wurden im Café verkauft. Von den besten Rezepten wurde ein „Orgel-Backbuch“ erstellt. Insgesamt wurden ca. 80.000 Euro eingenommen.
Das „Orgel-Café“ besteht noch heute fort und wird durch Gemeindemitglieder betreut.
Pfandbon Aktion
Der örtliche EDEKA-Markt stellte seine Pfandbonaktion für die Projekte zur Verfügung.
Menschen gaben Pfandflaschen zurück und konnten sich entscheiden, ob der Betrag in die eigene Tasche ging oder zu Gunsten der Orgel gespendet wurde.
Bürgerhaushalt der Kommune
In Glienicke/Nordbahn gibt es die Aktion des „Bürgerhaushalts“. Hier kann jede Person einen Vorschlag für eine „Verschönerung“ im Ort abgeben.
Über den Bürgerhaushalt 2017 konnten die historischen Gräber für 15.000 Euro komplett saniert werden.
Die Zusammenarbeit mit der Kommune ist unkompliziert und wird weiter von beiden Seiten gepflegt.
Weiterführende Infos
Praxisbeispiel Falkensee-Seegefeld
Eine Gemeinde realisiert den Garten ihrer Kindertagesstätte
Praxisbeispiel GITSCHINER 15
Fundraisingaktion zum Erhalt eines Kultur- und Sozialzentrums in Berlin-Kreuzberg
(Bild von Jörg Zägel unter einer CC BY-SA 3.0 Lizenz)