Kirchentagshocker stehen in einer Reihe

CustomGPTs nutzen

Was ist ein CustomGPT?

Was ist ein CustomGPT und welchen Nutzen hat es für Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen?

In der digitalen Transformation gibt es immer wieder neue Entwicklungen, die die Kommunikation und Arbeit in Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen erleichtern können. Eine der spannendsten Innovationen der letzten Zeit ist die Möglichkeit, sogenannte CustomGPTs zu erstellen. Doch was steckt hinter diesem Begriff, welchen konkreten Mehrwert bietet diese Technologie für Kirche und Diakonie und wie kann man selbst einen CustomGPT erstellen?

Ein CustomGPT ist eine spezialisierte Version der bekannten Künstlichen Intelligenz (KI) ChatGPT, die auf bestimmte Bedürfnisse, Themen und Zielgruppen zugeschnitten werden kann. Dies bedeutet, dass Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen relativ einfach eigene KI-Modelle mit spezifischem Wissen und individuellen Anwendungsfällen erstellen können. Ein solcher virtueller Assistent kann beispielsweise Fragen zu theologischen Themen beantworten, kirchliche Veranstaltungen verwalten oder Informationen zu sozialen Hilfsangeboten bereitstellen. Gleichzeitig können sie Texte und Materialien in „der Sprache“ der Kirchengemeinde erstellen.

Warum sind CustomGPTs für Kirche interessant?

Kirchengemeinden und diakonische Organisationen stehen oft vor der Herausforderung, viele Anfragen von Gemeindemitgliedern, Ratsuchenden und Ehrenamtlichen effizient zu beantworten. Hier kann ein CustomGPT als digitale Unterstützung dienen. Mögliche Anwendungsfelder sind:

  • Erstkontakt für Ratsuchende: Ein KI-gestützter Chatbot kann rund um die Uhr erste Informationen zu seelsorgerlicher Begleitung, sozialen Hilfsangeboten oder diakonischen Projekten bereitstellen.

  • Unterstützung im Fundraising: CustomGPTs können Spender*innen und Interessierten schnell Informationen zu Spendenmöglichkeiten, Projekten und Zielen liefern.

  • Interne Wissensverwaltung: Mitarbeitende in der Kirche und Diakonie haben oft mit einer Vielzahl an Dokumenten, Leitlinien und Vorschriften zu tun. Ein CustomGPT kann gezielt Informationen bereitstellen und so Arbeitsprozesse erleichtern.

  • Automatisierte Termin- und Veranstaltungskoordination: Ein KI-Assistent kann helfen, Veranstaltungen zu planen, Anmeldungen zu verwalten und Rückfragen zu beantworten.

  • Theologische und liturgische Beratung: Von der Predigtvorbereitung bis zur Erstellung von Gebeten kann eine auf kirchliche Themen trainierte KI wertvolle Anregungen liefern.

Wie erstellt man einen CustomGPT?

Die Erstellung eines CustomGPTs ist mittlerweile auch ohne tiefgehende Programmierkenntnisse möglich. Der erste Schritt besteht darin, das Ziel und den Anwendungsbereich der KI genau zu definieren. Es sollte geklärt werden, welche spezifischen Fragen und Probleme die KI lösen soll und welche Zielgruppen angesprochen werden. Ist dies festgelegt, folgt die Bereitstellung von Daten und Wissen. CustomGPTs können mit spezifischen Dokumenten, Bibeltexten, diakonischen Richtlinien oder theologischen Beiträgen trainiert werden. Dabei ist es essenziell, den Datenschutz zu beachten, da persönliche oder sensible Daten nicht ungeschützt verarbeitet werden dürfen.

Anschließend muss eine passende Plattform oder Technologie gewählt werden. Anbieter wie OpenAI oder Microsoft stellen Schnittstellen und Plattformen zur Verfügung, mit denen CustomGPTs erstellt und betrieben werden können. Alternativ gibt es Open-Source-Lösungen, die individuell angepasst werden können. (Diese benötigen aktuell noch mehr Betreuung und Installationsfähigkeiten.) Nach der technischen Einrichtung folgt die Trainings- und Testphase. Die KI muss mit spezifischen Inhalten gefüttert und ausgiebig getestet werden, um eine möglichst präzise und hilfreiche Interaktion zu gewährleisten. Feedback von Nutzenden hilft dabei, das System kontinuierlich zu verbessern und anzupassen.

Sobald der CustomGPT zuverlässig arbeitet, kann er in bestehende Systeme integriert werden. Dies kann in Form eines Chatbots auf Webseiten, in Apps oder Messenger-Diensten erfolgen. Ebenso ist eine Verknüpfung mit internen Wissensplattformen oder E-Mail-Systemen denkbar. Abschließend sollte der Einsatz der KI stets ethisch und theologisch reflektiert werden. Die KI darf keine menschliche Begleitung ersetzen, sondern sollte als unterstützendes Werkzeug dienen. Insbesondere bei sensiblen Themen wie Seelsorge oder Datenschutz sind klare Richtlinien und eine bewusste Nutzung unerlässlich.

Eine Chance für digitale Kirche, Fundraising und soziale Arbeit

CustomGPTs bieten Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen eine innovative Möglichkeit, ihre Arbeit zu erleichtern und Menschen schneller sowie gezielter zu unterstützen. Sie ersetzen keine persönlichen Begegnungen oder spirituelle Begleitung, können aber eine wertvolle digitale Hilfe sein. Wer sich frühzeitig mit dieser Technologie beschäftigt, kann digitale Angebote für die Zukunft nachhaltig gestalten.

Weiterführende Informationen

Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, kann auf folgende Ressourcen zurückgreifen:

  • OpenAI bietet ausführliche Dokumentationen zur Erstellung und Integration von CustomGPTs.

  • Kircheninterne Digitalisierungsprojekte und Netzwerke bieten Erfahrungsaustausch und Unterstützung.

  • Der Datenschutzbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland kann bei rechtlichen Fragen helfen, um einen verantwortungsvollen Einsatz zu gewährleisten.

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